Positive Effekte:
Eine Vitamin-C-25-g-Infusion wirkt prooxidativ. Zytotoxische Wirkung durch die Fenton-Reaktion. Vitamin C reduziert Eisen(III)-Ionen zu Eisen(II)-Ionen. Das Eisen(II)-Ion reagiert mit Sauerstoff und bildet Superoxid. Die Zersetzung von Superoxid führt zu H2O2. Wasserstoffperoxid reagiert mit Eisen(II)-Ionen und bildet Hydroxylradikale.
Zytotoxische Effekte: ab 15–25 mmol/l (1–3 g/kg KG)
Die Hochdosis-Vitamin-C-Therapie hat eine therapeutisch paradoxe Wirkung. Gesunde Zellen werden antioxidativ geschützt. Maligne Zellen werden durch prooxidative Wirkung (H2O2-Bildung) angegriffen und in die Apoptose gedrängt, die Aktivität des Hypoxie-induzierten Faktors HIF wird gesenkt, Tumorsuppressor-Proteine werden hochreguliert, Steigerung der TET2-Aktivität ist möglich, der Gärungsstoffwechsel kann gesenkt werden.
Onkologische Patienten haben oft schon vor der Chemotherapie eine verminderte antioxidative Kapazität. Bei fortgeschrittener Tumorerkrankung ist der Vitamin-C-Spiegel oft drastisch verringert. Eine Vitamin-CHochdosis- Therapie kann das Risiko für Zweittumore senken, kann die Wirkung der antineoplastischen Therapie verstärken und Resistenzen können unterbunden werden.
Entzündliches Geschehen kann deutlich reduziert werden.
Lebensqualitätverbesserung: EORTC-QLQ 30, insbesondere Gewebe, die empfindlich auf oxidativen Stress reagieren, wie die Schleimhäute (Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust) und das Nervengewebe (Fatigue, Depressionen, Schlafstörungen), profitieren von einer Vitamin-C-Hochdosis.
Therapieempfehlungen: Es gibt Hinweise darauf, dass die Eigenschaften der im Produkt enthaltenen Substanzen einen positiven Effekt bei Gesundheitsstörungen der genannten Indikationen haben können:
begleitend in der Tumortherapie
prooxidative Therapie
Anregung der mitochondrialen Biogenese
bei beginnenden bakteriellen und viralen Infekten: Die oxidative, immunmodulierende Wirkung von Vitamin C kann den Verlauf abmildern, Fieber senken und die Regenerationszeit verkürzen
Entgiftung: Toxine aus Nahrung und Umwelt können unter hohen Vitamin-C-Gaben mobilisiert werden; Entgiftungsorgane unterstützen, Bindemittel oder Chelatierung einsetzen
Nebenwirkungen: Gelegentliche Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, Kribbelgefühl im Arm und kutane Überempfindlichkeit können auftreten. Bei Neigung zu Nierensteinen ist eine Oxalatnephropathie durch hohe Vitamin-C-Gaben möglich. Der Metabolismus von Vitamin K kann beeinträchtigt werden, Erhöhung der Blutungszeit möglich. Die Glucose-Messung kann beeinflusst werden.
Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Kindern unter 6 Jahren. Bei eingeschränkter Funktion der Nieren, der Leber, des Herzens und bei Albuminmangel wird eine Anpassung der Individualdosis empfohlen. Patienten, die Beta-Blocker einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko für eine dekompensierte kardiovaskuläre Reaktion, da Beta-Blocker die Wirkung von Adrenalin (notfallmedizinische Behandlung) hemmen. Patienten mit Neigung zu allergischen Reaktionen und/oder mit auf Histaminausschüttung basierenden Krankheiten (z. B. Asthma) sollten nach den Grundsätzen der therapeutischen Sorgfaltspflicht zu ihnen bekannten Allergenen befragt werden.
Kontraindikationen: Hyperthyreose, Thalassämie, Hämochromatose. Eine Hochdosis-Vitamin-C-Infusion kann die Freisetzung von Eisen aus den Speichern im Körper fördern. G6PDH-Mangel kann zu einer akuten hämolytischen Anämie führen, was durch eine Zerstörung von roten Blutkörperchen verursacht wird. Laborparameter sind zu überprüfen. Es sollte anamnestisch kein Asthma vorliegen.
CAVE: Bronchokonstriktion durch Vitamin C möglich.
Tipp: Zur Vorbeugung vaskulärer Spasmen ist die orale Gabe von Calcium 500–1.000 mg mit 1 Liter Wasser 30 Minuten vor der Infusion empfohlen. Zusätzlich ist Magnesium Injekt 200 mg oder Magnesium Injekt 1.000 mg parenteral empfohlen.
Anwendung: i.v., 15 g zu verdünnen in 500 ml körperwarmer Ringer-Lactat-Lösung. Zur Vorbeugung vaskulärer Spasmen die Trägerlösung mit Magnesium Injekt 200 mg ergänzen. Die Vitamin-C-Dosis kann sukzessive erhöht werden bis zu einem Vitamin-C-Plasma-Spiegel von 300–500 mg/dl (Messung am Tag der Infusion). Bei Vitamin C 150 g ist ein Vitamin-C-Plasma-Spiegel von über 500 mg/dl gemessen worden. Die Trägerlösung sollte um den Flüssigkeitsanteil reduziert werden, in dem das Vitamin C gelöst ist. Die Infusion ist stets frisch zuzubereiten. Dosierung: 1–3 g Vitamin C pro kg Körpergewicht.
Infusionsbesteck: beliebig
Laufzeit: 0,5–1 g Vitamin C pro Minute, 50–60 Minuten. Schnell laufen lassen bewirkt eine hohe Anflutung, bedingt eine prooxidative Wirkung. Bei 1 ½ Stunden Laufzeit tritt ein antioxidativer Effekt ein.
Therapiezyklus: 1–2 x pro Woche, abhängig vom Gesundheitsstatus des Patienten
Zeitraum: 4–6 Wochen, abhängig vom Gesundheitsstatus des Patienten
Hinweis für Ärzte und Therapeuten: Grundsätzlich legt bei Individualrezepturen der Arzt/Therapeut die Indikation fest. Der Vorschlag ist lediglich eine Empfehlung für eine Therapieoption, wobei die Dosierung und Häufigkeit der Anwendung allein in der Entscheidung des Arztes/Therapeuten liegt. Der behandelnde Therapeut ist für die Behandlung verantwortlich und muss die jeweilige Applikation vor Behandlungsbeginn individuell für jeden Patienten prüfen und beurteilen.